Ein internationales Team unterhält sich auf Business-Englisch

Business-Englisch: Was Absolventen und Berufseinsteiger wissen müssen

Business-Englisch steht bei den Jobanforderungen ganz oben auf der Liste. Besonders bei Konzernen, die auf internationalen Märkten agieren oder weltweit vertreten sind, ist Business-Englisch Pflicht. Was du wissen musst.

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Beim Business-Englisch kommt es nicht so sehr auf eine perfekte Grammatik an, sondern darauf, erfolgreich international mit Kunden, Kollegen, Dienstleistern und Vorgesetzten zu kommunizieren. Ob E-Mailing, Präsentieren, Telefonieren – auf diesen Kanälen entscheidet sich, ob die Ziele im Job erreicht werden. Außerdem ist es unerlässlich, das jeweilige Fachvokabular zu beherrschen. Mitarbeiter im Vertrieb benötigen im Joballtag einen anderen Wortschatz und andere Fachbegriffe als Angestellte in der Forschung und Entwicklung.

Karriere heute: International

Bevor sich Einsteiger auf internationalem Parkett bewegen, sollten sie für sich klären, welche Aufgaben auf sie zukommen. Präsentationen, Besprechungen und Verhandlungen, Telefonate oder E-Mails in einer Fremdsprache haben ihre eigenen Regeln. Man sollte sich über Vor- und Nachteile der Kommunikationswege bewusst sein. Es ist auch ein Unterschied, ob ein Mitarbeiter ein internationales Team koordiniert, dem Abteilungsleiter Bericht erstattet oder primär mit dem Kunden kommuniziert. Sobald man weiß, was einen erwartet, lässt sich gut einschätzen, ob die Sprachkompetenz ausreicht.

Das gilt nicht nur für die Karriere bei den weltweit positionierten Top-Arbeitgebern. Für den Joballtag gilt verstärkt die McLuhansche Formel des Global Village: Für Absolventen, die in einem deutschen Unternehmen starten, kann Englisch durch internationale Projektteams, neue Märkte, neue Vorgesetzte oder Kollegen schnell wichtiger werden als zunächst gedacht.

Wie viel Business-Englisch erwarten Arbeitgeber?

Kein Personaler erwartet "fertige" Mitarbeiter. Mit solidem Schulenglisch und Tipps von Kollegen meistern Einsteiger die geschäftliche Kommunikation fürs Erste. Idiomatische Wendungen, eine respektable Aussprache und interkulturelle Sensibilität kommen im Laufe der Zeit hinzu. Das stellen Weiterbildung und Training on the Job sicher. Mit der Erfahrung im Beruf sollte sich die Kompetenz in Business-Englisch aber deutlich steigern. Nach einigen Jahren in einer Branche erwarten Arbeitgeber dies. 

Das bestätigt Kim Langelüddecke, Teamleiterin im Key Account Management bei Hays in Hamburg, die für freiberufliche Projektpositionen des mittleren und gehobenen Managements im Finanzbereich zuständig ist: "95 Prozent meiner Kandidaten müssen Business-Englisch beherrschen. Die Hälfte der zu besetzenden Stellen erfordert Kandidaten, die in täglich gefragten Kommunikationssituationen wie in Präsentationen und Telefonkonferenzen geübt sind. Die andere Hälfte muss darüber hinaus sogar verhandlungssicher mit dem Fachvokabular umgehen." Daher sollten sich Absolventen früh genug Geschäftsenglisch aneignen. Vor allem Arbeitgeber mit ausländischen Mutter- oder Tochtergesellschaften setzen das voraus.  

Interkulturelle Kompetenz gefordert

Längere Studienaufenthalte im englischsprachigen Ausland sensibilisieren das Bewusstsein im Umgang mit Sprache und dem Gegenüber. Die Basis interkultureller Kompetenz wird hier gelegt. Auch im Job treffen manchmal kulturelle Unterschiede aufeinander. Ein Minimum an Verständnis für die Kultur des Gegenübers lässt sich trainieren, um höflich und respektvoll aufzutreten. Das Wissen um den Wertekanon des Kommunikationspartners formt sich aber in langjährigen Erfahrungen aus. Zu diesen Feinheiten gehört auch, beim Humor und im Small Talk den richtigen Ton zu finden. Verhaltenstipps von Kollegen helfen bei ersten Gehversuchen auf internationalem Parkett ebenso wie Ratgeberbücher für das Zielland.

Ziele setzen

Triff vorab zwei Entscheidungen: Erstens verfügst du über ausreichendes Basiswissen, so dass du gezielt berufsorientiertes Englisch trainieren kannst? Trifft das zu, ist zweitens – je nach Branche und Jobprofil – festzulegen, welchen Schwachpunkt man verbessert oder welche Stärken man stärkt. Beim Lernen von Fremdsprachen ist Eigeninitiative gefragt. Regelmäßiges Lesen von englischsprachigen Fachmagazinen trainiert das Fachvokabular.

Künftige Finanzmitarbeiter greifen zur "Financial Times", für Ingenieure eignet sich die Zeitschrift "Engine" als Feierabendlektüre. Das eigene Netzwerk kann ebenso helfen: Präsentationen vor ehemaligen Kommilitonen halten, die das Business kennen und Feedback geben. Oder den Vorgesetzten rechtzeitig davon überzeugen, dass ein neues Projekt einen berufsorientierten Englischkurs erfordert. Das beugt späteren Enttäuschungen vor.

Außerdem veranstalten mittlerweile viele Volkshochschulen und Career Center der Universitäten berufsvorbereitende Englischkurse. Absolventen sollten sich immer klar machen, in welchem Bereich ihr Englisch zu verbessern ist und sich Ziele setzen. Bei der Beschäftigung mit der Fremdsprache sollte man primär das lesen, was jobrelevant ist und interessiert. Spracherwerb soll nicht zur lästigen Pflicht werden. Nur mit anhaltender Motivation geht das Erlernte in Fleisch und Blut über, sodass Business-Englisch langfristig zur Realisierung beruflicher Ziele führt.

Timothy Phillips, Jahrgang 1959, ist Sprachtrainer für Business Englisch.


Staufenbiel Institut

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