Hoch hinaus: Soft Skills für Juristen
In der Vergangenheit wurde die Förderung der sogenannten weichen Fähigkeiten oft belächelt. Sie wurden nicht selten als schlichte Dekoration der fachlichen Fähigkeiten betrachtet. Die Praxis der vergangenen Jahre zeigt jedoch, dass es sich lohnt, in die Weiterentwicklung der eigenen Soft Skills zu investieren. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass man in Bewerbungsgesprächen gut daran tut, sich als teamfähig und kommunikationsstark, aber auch kritikfähig darzustellen. Denn: Schlüsselqualifikationen haben Konjunktur – auch in Krisenzeiten.
Mehrwert für das Unternehmen
Erfolgreiche Unternehmen und große Anwaltskanzleien haben längst den deutlich messbaren Mehrwert entdeckt, der durch systematisches Training in Bereichen wie Verhandlungsmanagement, Mitarbeiterführung und Teamentwicklung geschaffen wird. Nicht umsonst investieren Unternehmen – auch in Krisenzeiten – erhebliche Summen in die Weiterbildung ihrer Führungskräfte. In Seminaren lernen sie, sich selbst besser einzuschätzen und Kritik konstruktiv zu nutzen. In einem 360°- Feedback bekommen Führungskräfte oft zum ersten Mal von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern eine Rückmeldung zu ihrem Verhalten anderen gegenüber. Dabei zeigt sich häufig, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung keineswegs deckungsgleich sind. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen über eigene Stärken und Schwächen können sich die Teilnehmer dann im Idealfall zielgerichtet und effektiv weiterentwickeln.
Soft Skills entwickeln
„Soft Skills hat man – oder man hat sie nicht.“ Diese Meinung hört man häufiger als gedacht, obwohl Praxis und Forschung das Gegenteil belegen. Die weichen Fähigkeiten sind zwar nicht jedem in die Wiege gelegt, man kann sie aber fast alle erlernen – wenn auch nicht über Nacht. Hier helfen fundierte Trainingskonzepte. Wichtig ist es aber auch, dass man die weiterentwickelten Fähigkeiten im Alltag systematisch ausprobiert. Wer zudem noch den Mut aufbringt, das eigene Handeln kritisch zu reflektieren und dazu regelmäßig Rückmeldungen anderer ein zu fordern, kann in der Praxis eine Menge bewirken.
Interne Coachings
Interne Coaching-Programme, wie sie international tätige Anwaltskanzleien mittlerweile auch in Deutschland anbieten, sind nur ein Beispiel für die Förderung von Soft Skills im juristischen Bereich. Im Fokus dieser Programme steht meist die Karrierebeschleunigung der Associates. Themen sind etwa die Verbesserung der persönlichen Wirkung sowie der eigenen Kommunikation, die Analyse von Stärken und Schwächen sowie des Selbst- und Fremdbildes, das Meistern von Konflikten und der Ausbau von Führungskompetenz.
Potenziale für die Karriere
Aktuell zeichnet sich der Trend ab, dass auch immer mehr erfolgreiche Juristen das Potenzial von Soft-Skill-Trainings für ihre Weiterentwicklung erkennen und nutzen. Das Image von Soft Skills hat sich zu Recht von einer Nachhilfe für die schwierigen Fälle hin zu einer Förderung der Vielversprechenden verändert. Und das Beste daran: Die Förderung von Soft Skills schafft eine klare Win-win-Situation für alle Beteiligten. Denn sie kommen nicht nur dem Einzelnen in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung zugute, sondern steigern auch den Unternehmenserfolg.
Staufenbiel Institut