Das Markenzeichen der Doktorhut

Promotion für Naturwissenschaftler. "Mehr Glanz im Lebenslauf"

Die Promotion ist für Naturwissenschaftler in vielen Berufen immer noch Pflicht, aber auch schwierig zu meistern. Astrid Knott und Mathias Grunert vom Career Service der Ruhr-Uni Bochum geben Tipps zur Organisation und nennen Alternativen.

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Mathias Grunert (M.A. in Publizistik und Kommunikationswissenschaft) leitet gemeinsam mit Astrid Knott den Career Service der Ruhr-Universität Bochum. 

Mathias Grunert Career Service Ruhr Universität Bochum

Bei Informatikern betteln viele Unternehmen fast, dass sie sich schon nach dem Bachelor bewerben. Bei Naturwissenschaftlern ist dagegen die Promotion immer noch Voraussetzung für viele Stellen. Warum spielt bei ihnen der Titel eine so große Rolle?

Grunert:
Dass die Situation bei den Informatikern anders ist, liegt an der sehr hohen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, aber auch an der Fächerkultur. Gerade in der Biologie, Chemie und Mathematik ist es eine Tradition, dem Diplom oder Master eine Promotion folgen zu lassen. 

Knott: Überspitzt formuliert war in Biologie ein Studium ohne Promotion fast wie ein Studienabbruch. Auch heute haben Biologen mit Bachelor-Abschluss oft keine Alternative auf dem Arbeitsmarkt, als sich auf ausgeschriebene Stellen für biologisch-technische Assistenten zu bewerben. Das muss man wissen, wenn man sich auf dem Arbeitsmarkt orientiert.

Wann ist die Promotion für Naturwissenschaftler ein Muss?

Grunert:
Immer dann, wenn es in die Forschung und Entwicklung gehen soll. Das gilt nicht nur für die Hochschulen, sondern auch für Positionen in der Projektleitung in der Pharmaindustrie. Dafür ist die Promotion weiterhin der klassische Weg – das ist ja auch die ursprüngliche Idee hinter der Promotion. Aber eine Promotion ist natürlich auch sinnvoll, um für bestimmte Position in der Industrie mehr Glanz im Lebenslauf zu entfalten. Das ist völlig legitim.

Und wann ist sie verzichtbar?

Knott:
Da lässt man bei Naturwissenschaftlern weiterhin weniger Ausnahmen zu als bei anderen Studienrichtungen. Viele haben sich vorher noch nicht klargemacht, was es bedeutet, mit Doktor-Titel einzusteigen. Als Projekt-, Team- oder Laborleitung haben sie oft direkt eine Leitungsfunktion oder Budgetverantwortung. Es ist ihnen oft nicht ausreichend klar, dass sie in die operative Arbeit nur noch begrenzt eingebunden sind.

Grunert: Eine Promotion sollte kein Selbstzweck sein. Die Frage ist immer: Was ist die Motivation, wenn die Absolventen im Master-Studium vielleicht festgestellt haben, dass sie sich dem Druck nicht weiter aussetzen wollen? Das ist dann auf jeden Fall Anlass, über Alternativen zur Promotion nachzudenken und sich beraten zu lassen.

Welche Alternativen gibt es zur Promotion?

Knott:
Es gibt heute viele Management-Trainee-Programme in der Industrie oder Einstiegsprogramme von Unternehmensberatungen speziell für Naturwissenschaftler.

Grunert: Es sollte schon während der Master-Phase deutlich werden, dass beides möglich ist. Darüber hinaus sollte eine Hochschule über Beratungsstrukturen wie einen Career Service oder eine Research School verfügen. Wir haben zudem in vielen Fakultäten an der Ruhr-Universität Angebote, die bei der Orientierung helfen. Dass die Hochschule entsprechende Strukturen und Angebote bietet, ist eigentlich ein Muss, damit die Doktoranden nicht allein dem Lehrstuhl ausgeliefert sind.

Was sind die größten Schwierigkeiten während der Promotion?

Grunert:
Das hängt davon ab, ob die Promovenden eine Stelle am Lehrstuhl erhalten oder ein Stipendium bekommen, das irgendwann ausläuft. Es gibt viele verschiedene Forschungsförderungen, die aber irgendwann auslaufen können. Das hängt dann während der Promotion wie ein Damoklesschwert über den Kandidaten, weil sie sich gleichzeitig Gedanken über alternative Finanzierungsmöglichkeiten machen müssen.

Knott: Die Promovenden müssen häufig auch Forschungsanträge selbst beantragen oder verlängern. Das ist, gelinde gesagt, eine mühselige Aufgabe, auch wenn das unter der Aufsicht des Lehrstuhls geschieht. Dazu kann ein bestimmtes Pensum an Lehraufträgen kommen. Das alles müssen sie neben der eigentlichen Arbeit an der Promotion leisten und organisieren.

Woran erkennen Promovenden in spe einen guten Betreuer?

Knott
: Vor allem sollte die Chemie stimmen. Der Lehrstuhl sollte auch einen guten Ruf auf dem Themengebiet haben. Und der Doktorand sollte nicht nur die Betreuung von Lehrveranstaltungen unterstützen und Bachelor- oder Master-Arbeiten korrigieren, sondern den Professor auch mal zu einer Konferenz begleiten können. Das ist eine gute Möglichkeit, den Lehrstuhl zu vertreten, unter Umständen auch internationale Erfahrungen zu sammeln, sich im wissenschaftlichen Kontext zu etablieren und schon wertvolle Kontakte für eine Stelle nach der Promotion zu knüpfen.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Promotion im Unternehmen?

Knott: Der Promovend muss wissen, dass er oft vermittelnd zwischen zwei Bereichen steht – den Interessen der Universität und denen des beteiligten Unternehmens. Der Abstimmungsbedarf ist entsprechend hoch, der Gewinn aber auch.

Grunert: Die meisten Lehrstühle haben schon sehr gute Erfahrungen in der gemeinsamen Forschung mit Unternehmen gemacht. Dass die Industrie Themen unterbringen will, die für den Lehrstuhl nicht relevant sind, gibt es natürlich auch. Mit der Promotion im Unternehmen bringen die Doktoranden auf jeden Fall schon praktische Erfahrungen mit, die sich die Arbeitgeber so oft wünschen.

Was tun bei einem Abbruch?

Knott:
Ein Abbruch muss nicht zwingend im Lebenslauf als solcher ersichtlich werden. Im Einzelfall lässt sich begründen, dass die Promovenden im Rahmen einer wissenschaftlichen Mitarbeit noch bestimmte Paper oder Projekte beenden wollten, ihnen die Projekte dann aber zu theorielastig wurden und sie mit mehr Praxisbezug arbeiten wollten. Das verstehen Unternehmen auch. Es nimmt ihnen oft sogar die Befürchtungen, dass der Kandidat wieder abspringt, wenn er die Möglichkeit hat, in die Forschung zu wechseln.

Astrid Knott (Diplom-Betriebswirtin) und Mathias Grunert leiten gemeinsam den Career Service der Ruhr-Universität Bochum. Studenten, Absolventen, Promovierenden und Graduierten bieten sie Coachings zum erfolgreichen Berufseinstieg

Astrid Knott Career Service Ruhr Universität Bochum


Heinz Peter Krieger, Redaktion

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