Master-Studiengänge: Probieren oder studieren
Der Master of Business Administration (MBA) ist ein weiterbildender Studiengang und soll vor allem Managementfähigkeiten fördern und auf Führungsaufgaben vorbereiten. Wer sich für den MBA in Deutschland entscheidet, muss jedoch mit Studienkosten zwischen 6.000 und 50.000 Euro im Jahr rechnen. Der MBA ist persönliche Weiterbildung und muss somit selbst finanziert werden, sagt Prorektorin Hammer.
Master-Studiengänge lassen sich an Hochschulen, Fachhochschulen und Fernuniversitäten absolvieren. Besonders Fernuniversitäten eignen sich für Berufstätige, die neben dem Beruf studieren wollen. So spielt die räumliche Nähe keine Rolle und Anreise oder Umzug fallen weg. Viele Fachhochschulen bieten Berufstätigen Studiengänge an, die sie abends oder am Wochenende besuchen können.
Eine Frage der Finanzierung
Eine geregelte Finanzierung gibt es nicht, meint Hammer. Neben Bafög stellen Stipendien eine mögliche Finanzierung dar. Hier lohnt es, sich frühzeitig bei Universitäten und Organisationen zu informieren. Denn die Zahl der zu vergebenen Stipendien ist pro Semester begrenzt. Studenten mit besonders guten Noten haben höhere Chancen bei der Vergabe eines Stipendiums.
Viele Studenten finanzieren sich aus eigener Tasche und jobben neben dem Studium. Nicht nur deshalb rät Bitkom-Experte Pfisterer, Master-Arbeiten nach Möglichkeit in Kooperation mit Unternehmen zu schreiben. Die Mitarbeit in Kundenprojekten bringt viele Vorteile mit sich: Dem Studenten wird oft nicht nur die Finanzierung des Masters erleichtert, sondern häufig auch ein Betreuer an der Hochschule und im Unternehmen bereitgestellt. Vor allem aber lernt der Student interne Arbeitsabläufe kennen und sammelt wichtige Praxiserfahrung. Aber auch Unternehmen können profitieren. Durch Master-Arbeiten gewinnen sie an Präsenz und erhalten interessante Ergebnisse. Das Angebot ist jedoch rar: Bei Interesse sollten Studenten frühzeitig nach Unternehmen suchen oder bei Professoren anfragen, die gute Kontakte vermitteln können, so Pfisterer.
Eine andere Finanzierungsvariante sind sogenannte Bildungskredite, die Banken zu verschiedenen Konditionen anbieten. Hier lohnt es, sich genau über die Bedingungen und Gesamtkosten zu informieren und so den passenden Kredit auszuwählen.
Berufsbegleitend studieren
Eine weitere Art, den Master zu finanzieren, sind berufsbegleitende Modelle. Sie verbinden Praxis und Master miteinander und bieten Studenten eine Rundumversorgung an. Doch sind diese Berufsmodelle meist nur in großen Unternehmen zu finden. Kleinere Unternehmen haben einfach nicht die finanziellen Mittel, um Studenten bis zu zwei Jahre zu unterstützen, meint Pfisterer. Welche Gegenleistungen Berufseinsteiger zu leisten haben, sollten sie vorab mit dem Arbeitgeber absprechen. So ist eine zeitliche Bindung an den Arbeitgeber oder ein geringeres Gehalt denkbar.
Keine Wirtschaftskrise für Informatiker
Nach Bitkom-Angaben waren im Herbst 2015 43.000 offene Stellen im IT-Bereich zu verzeichnen. Gesucht werden vor allem Software-Entwickler, Projektmanager und IT-Berater, weiß Pfisterer. Vor allem Software-Entwickler und IT-Dienstleister sind gefragt - sie kommen zunehmend auch außerhalb der IT-Branche zum Einsatz.
Wer gut ist, hat dabei die Auswahl: Der Kampf um gute Absolventen wird immer härter. Besonders kleinere Unternehmen müssen viel mehr für ihr Image als Arbeitgeber tun als ihre großen Konkurrenten, sagt Pfisterer. Eine gute Zusammenarbeit mit Hochschulen lohnt sich für Arbeitgeber und Studenten. In jedem Fall sollten Studenten während ihres Studiums Augen und Ohren offen halten und mit Professoren sprechen, um eventuell erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen.
Augen auf
Praktika und Nebenjobs helfen Studenten, einen ersten Schritt ins Unternehmen zu setzen und Berufserfahrungen zu sammeln. Entscheidet man sich nach dem Bachelor-Studium für die Praxis, ist jedoch zu beachten, dass der spätere Wiedereinstieg ins Studium oft nicht einfach ist. Der Weg zurück an die Uni erfordert eine Lebensumstellung. Finanzierung und hoher Zeitaufwand sind hierbei wichtige Kriterien. Für welchen Weg sich angehende Berufseinsteiger entscheiden, hängt letztendlich von der angestrebten Tätigkeit ab, die Spaß machen sollte und einen beruflich weiterbringt.
Silvija Subasic, Gastautor