Ein Drittel aller Studenten machen einen Master.

Master: Lohnt sich das?

Ein Drittel aller Studenten absolvieren einen Master nach ihrem Bachelor-Abschluss. Doch ist der Master noch ein Muss oder kann man auch ohne ihn Karriere machen?

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Grundständiges Studium und Diplom – das war einmal. Heute stehen Bachelor und Master auf dem Stundenplan. Doch ist ein Masterstudium überhaupt von allen Arbeitgebern gefragt?

Anders als früher steht man heute ohne Master nicht mit leeren Händen da. Der Bachelor ist weitaus mehr als das grundständige Studium von damals und darauf ausgerichtet, Absolventen mit einem vollwertigen Abschluss ins Arbeitsleben zu entlassen.

Trotz Vorteilen bemängelt

Ziel der Umstrukturierung war es, die Studienzeiten zu verkürzen und die Berufsqualifizierung von Absolventen zu verbessern. Ein weiterer Vorteil ist die Mobilität, denn Studenten können sich erworbene Credit Points im Prinzip an jeder deutschen und europäischen Hochschule anrechnen lassen.

Doch trotz der scheinbar vielen Vorteile bleibt der Bachelor ein umstrittenes Thema. Experten sind der Meinung, dass man sich mit dem Bachelor allein nicht ausreichend für Führungspositionen qualifizieren kann. Und tatsächlich sind Arbeitgeber, laut einer Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer DIHK, unzufriedener mit Bachelor- als mit Master-Absolventen.

Master-Absolventen geben den Ton an

Die DIHK-Befragung zeigt, dass positive Bewertungen von Arbeitgebern bei Bachelor-Absolventen rückläufig sind. Bei Master-Absolventen hingegen ist eine deutliche Zufriedenheit sichtbar: Im Vergleich zu 2011 ist die Zahl der zufriedenen Arbeitgeber gestiegen und beträgt jetzt 78 Prozent. Im Gegensatz dazu erfüllen gerade einmal 47 Prozent der Bachelor-Absolventen alle Voraussetzungen nach Meinung der Arbeitgeber.

Je nach Größe und Branche des Unternehmens können die Zahlen abweichen: Es heißt, dass größere Unternehmen tendenziell zufriedener mit ihren Mitarbeitern sind, da sie mehr Möglichkeiten haben Wissenslücken oder fehlende Kompetenzen auszubügeln. Kleinere Unternehmen können in der Regel weniger Mittel für Nachqualifizierungen aufbringen und sind demnach unzufriedener.

Vorrangig Unternehmer im Tourismus und Dienstleistungsbereich bemängeln die geringe Praxiserfahrung und fehlende soziale oder persönliche Kompetenzen bei Bachelor-Absolventen. Arbeitgeber im Finanzwesen hingegen haben wenig bis gar nichts auszusetzen.

Ohne Master keine Kohle

Finanziell lohnt sich der „zweite Bildungsweg“ mit Master in jedem Fall.

Wie eine Studie von Gehalt.de zeigt, verdienen Master-Absolventen im Median mehr als Bachelor-Absolventen. BWLer mit Master-Abschluss bekommen im Median rund 6.000 Euro mehr Einkommen pro Jahr als Bachelor-Absolventen. Auch bei Ingenieuren lohnt sich der Master finanziell: Bachelor-Absolventen haben im Median ein Einkommen von rund 44.000 Euro im Jahr, Master-Absolventen hingegen beziehen an die 47.000 Euro.

Natürlich variiert die Kluft zwischen den Gehältern von Studienfach zu Studienfach. In den geisteswissenschaftlichen Branchen heißt es, dass ein Masterabsolvent gegenüber dem Bachelor „nur“ 2.000 Euro mehr Gehalt pro Jahr bezieht.

Wenn man sich dazu entscheidet einen Master zu absolvieren, kann man zwischen verschiedenen Varianten wählen. Wer sich thematisch zu seinem Bachelor weiterbilden möchte, sollte einen konsekutiven Master belegen. Wer hingegen erst einmal in das Arbeitsleben hineinschnuppern möchte und sich dann nach einem oder mehreren Jahren dazu entscheidet seinen Master zu absolvieren, belegt den weiterbildenden Master.

Chancen für alle

Problematisch kann es werden, wenn die Abschlussnote des Bachelors weniger glorreich ausfällt. Denn um einen Master machen zu können, muss man erneut an einem Bewerbungsprozess teilnehmen. Hat mein keine ausreichende Note, kann es sein, dass man an nicht den gewünschten Studienplatz erhält.

Um dennoch sein Master-Studium antreten zu können, kann es sinnvoll sein, erst einmal eine Pause einzulegen. Absolviert man in der Zwischenzeit einige Praktika, schafft man einen besseren Einstieg in den neuen Studiengang. Auch kann es von Nutzen sein, den Studienstandort zu wechseln oder ins Ausland auszuweichen. Dort ist der weltweit standardisierte GMAT-Test angesehen, der einen „schlechten“ Abschluss kaschieren kann. Schneidet man bereits beim ersten Durchlaufen mit „sehr gut“ ab, kann das eine positive Auswirkung auf die Bewerbung haben, denn jeder Versuch, sprich jede Note, wird auf dem Zertifikat notiert.

Wichtig ist, dass man die verschiedenen Optionen im Blick hat und keine Chance ungenutzt lässt!


Charlotte Dietrich

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