Praktikum, Werkstudentenstelle, Nebenjob: Was macht mehr Sinn?
Praktische Erfahrungen sammeln, Geld verdienen, die Karriere vorantreiben: Als Student hast du viele Möglichkeiten, alles auf einmal zu erledigen. Was ist besser, der Einstieg als Praktikant oder Werkstudent – oder doch ein fachfremder Nebenjob? Natürlich kannst nur du selbst die absolut richtige Lösung für dich wählen. Als Entscheidungshilfe geben wir dir hier die wichtigsten Infos zu allen Varianten.
Vor- und Nachteile von Praktika
In deinem Studiengang ist ein Praktikum vorgeschrieben? Dann wird dir die Entscheidung dazu abgenommen – und du musst mindestens eins absolvieren. Doch auch mehrere Praktika können sich lohnen. Die Vorteile: Als Praktikant kannst du dich beruflich orientieren und Einblicke in verschiedene Branchen und Abteilungen sammeln. Im Idealfall hast du einen Betreuer, an den du dich jederzeit wenden kannst. Außerdem hast du eine Sonderstellung im Unternehmen – niemand erwartet, dass du bereits alles kannst; der Leistungsdruck sollte überschaubar sein. Natürlich solltest du trotzdem dein Bestes geben, denn viele Arbeitgeber nehmen gute Praktikanten in einen Talentpool auf, wovon deine Karriere nur profitieren kann. So gibt es zum Beispiel bei SAP das Fasttrack-Programm: So hält das Unternehmen den Kontakt zu vielversprechenden Ex-Praktikanten – bis möglicherweise nach dem Abschluss ein fester Job draus wird.
Praktika bieten dir die Chance, verschiedene Unternehmen kennenzulernen – und auch verschiedene Städte oder Länder. Schließlich bist du bei der Wahl deiner Praktikumsstelle grundsätzlich an keinen Ort gebunden. Hier schließt sich aber gleich ein Nachteil von Praktika an: Die Stellen werden je nach Branche nur bescheiden vergütet, teilweise sind Praktika sogar komplett unbezahlt. Die Kosten für Anreise, Unterkunft und ein Leben in der Ferne solltest du vorher genau kalkulieren – und abschätzen, ob es das Praktikum für dich wirklich wert ist.
Unterschied zwischen Werkstudent und Praktikant
Auf den ersten Blick eine rundum gute Wahl: Als Werkstudent verdienst du Geld, sammelst Berufserfahrung und lernst ein Unternehmen ausgiebig kennen. Im Unterschied zum Praktikum werden hier aber klare Erwartungen an dich gestellt: Du hast Aufgaben, die du erfüllen musst – und bist nicht nur zu deiner Orientierung angestellt. Das kann sich auch in der Bewerbungsphase zeigen. Natürlich erwartet kein Chef die gleichen Leistungen wie bei Vollzeitkräften, aber trotzdem sollte dir klar sein: Du verdienst Geld und musst etwas dafür tun.
Gleichzeitig sammelst du wertvolle Arbeitserfahrungen und hast die Chance, dich im Unternehmen zu etablieren. Wenn du dich gut schlägst (und dir der Arbeitgeber gefällt), hast du im Anschluss oft bessere Aussichten auf eine Festanstellung als externe Bewerber. Stellen für Werkstudenten gibt es in fast allen Branchen. Als Ingenieurstudent kannst du dich zum Beispiel bei ZF bewerben, ITler können als Student bei Senacor einsteigen. Wenn du zusätzlich zu deiner Werkstudentenstelle als Praktikant Erfahrungen sammeln willst, musst du das mit deinem Arbeitgeber besprechen und eine Pause einlegen: Denn Praktikum und Werkstudentenstelle gleichzeitig – das geht nur in den seltensten Fällen. Die meisten Unternehmen kommen ihren studentischen Mitarbeitern aber hier entgegen.
Was bringt ein klassischer Nebenjob?
Nehmen wir an, du planst keine langfristige Karriere als Kellner, Schuhverkäufer oder Messehostess. Dann verfolgst du mit diesen Studentenjobs sicher nur ein Ziel: Geld verdienen. Ein völlig verständlicher Ansatz – und die klassischen Nebenjobs bieten dir auch Vorteile: Häufig sind die Arbeitszeiten sehr flexibel, vielen Studenten passt es besser, abends, am Wochenende oder nur auf Abruf zu arbeiten. Und vielleicht willst du abseits von Hörsaal und Bibliothek auch einfach mal ganz andere Dinge sehen als die branchentypischen Formeln, Paragraphen und Theorien?
Du solltest außerdem nicht unterschätzen, dass deine Karriere auch von einem solchen Nebenjob profitieren kann: Je nach Stelle stärkst du deine Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz, stellst dein Organisationstalent unter Beweis oder zeigst, wie teamfähig du bist. Auf solche Soft Skills kommt es den meisten Personalern an – deshalb solltest du sie in jeder Bewerbung herausstellen. Fachliche Berufserfahrung kannst du im Idealfall zusätzlich sammeln: zum Beispiel als Praktikant in den Semesterferien.