Arbeiten im Risikomanagement

Risikomanagement: Analysestarke Teamplayer gesucht

Bei Autos ist die regelmäßige Überprüfung vorgeschrieben, wegen der Risiken, die mit ihrem Betrieb verbunden sind. Und was tun Unternehmen, um Gefahrenquellen auszumachen? Sie beschäftigen Risikomanager.

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Praktikum zur Risikoanalyse im Versicherungssektor

Im Risikomanagement geht es um den kontrollierten Umgang mit Risiken im Unternehmensalltag. Es gibt für Unternehmen ganz verschiedene Risikoarten:

  • Allgemeine externe Risiken (Beispiele: Naturgewalten, gesetzliche Vorschriften, Technologiesprünge)
  • Technologische Risiken (Stillstandzeiten von Produktionsanlagen)
  • Leistungswirtschaftliche Risiken (Beschaffung, Absatz, Forschung & Entwicklung, Qualitätsschwankungen)
  • Finanzwirtschaftliche Risiken (Marktpreise, Liquidität, Währungsschwankungen)
  • Risiken aus Corporate Governance (Führungsstil, Kommunikation, Unternehmenskultur)

Aber nicht nur der Fluss des Geldes ist betroffen: Auch der Datenschutz ist ein Thema, denn falls die Daten beschädigt werden oder Dritte darauf Zugriff haben, kann dies hohe Schäden verursachen.

Analysieren und steuern

Risikomanager arbeiten hauptsächlich bei Banken, Sparkassen, Investment-Gesellschaften und Versicherungen. Sie identifizieren, analysieren und dokumentieren Situationen und sind in Unternehmen aus dem Controlling kaum noch wegzudenken. Besonders gefragt in diesem Job sind Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit guten Kenntnissen im Bereich Controlling, die bereits Erfahrung bei Produktionsunternehmen gesammelt haben und über Kenntnisse in Recht verfügen.

Konfliktfähigkeit gefragt

Wer in diesem Job erfolgreich sein will, muss über ein hohes Maß an Präzision, Teamgeist und Organisationstalent verfügen. Zielsichere Kommunikation ist dabei ebenso wichtig wie analytische Fähigkeiten. In Versicherungen erstellen Risikomanager etwa für die Kunden umfassende Analysen der aktuellen Finanz- und Vermögenssituation, erarbeiten individuelle Vorsorgepläne und empfehlen bestimmte Versicherungspakete.

Störfälle und Fehlerbäume

Das operative Risikomanagement beginnt mit der Risikoanalyse. Ziel ist es, die betriebswirtschaftlich optimale Sicherheit zu erreichen - nicht die maximale. Bei der Erfassung der Risiken helfen Besichtigungen, Mitarbeiterinterviews, Bilanzen, und Schadensstatistiken. Nach diesem ersten Schritt folgt die Risikobewertung. Dabei bedient sich der Risikomanager verschiedener Methoden, zum Beispiel Störfall-Ablaufanalysen oder Fehlerbäumen. Ist eine quantitative Messung nicht möglich, zum Beispiel beim Faktor Imageverlust, wird stattdessen qualitativ bewertet: Ist das Risiko gering, schwerwiegend oder gar existenzbedrohend?

Das Ziel dieser Analysen ist die Erstellung eines Risikoinventars, auch Risk Map genannt. Sie enthält eine Auflistung und Klassifizierung aller Risiken für das Unternehmen, detaillierte Angaben zur Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens sowie mögliche finanzielle Auswirkungen.

Risikolage und Sicherheitsziele

Im Anschluss werden die ermittelten Risikoquellen mit den Sicherheitszielen abgeglichen. Ziel der anschließenden Phase der Risikosteuerung und -kontrolle ist, die Lage des Unternehmens positiv zu verändern. Gefahren können zum Beispiel vermieden werden, indem das Unternehmen einzelne Aktivitäten aufgibt oder Elemente der Produktion ändert. Auch organisatorische oder technische Prozesse müssen einer Prüfung unter diesem Gesichtspunkt unterziehen.

Mit diesem Berufsbeld können Bewerber aber auch schon vor dem Jobstart in Berührung kommen. Es gibt verschiedene Studiengänge an den Hochschulen, die sich damit befassen: An der Humboldt-Universität zu Berlin gibt es etwa einen Lehrstuhl für Versicherungs- und Risikomanagement, der von der Allianz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördert wird. Und auch an den Universitäten in Gießen, Jena, Mannheim, München, Passau und St. Gallen gibt es Lehrstühle mit dem Schwerpunkt Risikomanagement und -theorie.


Matthias Gramann, Redaktion

Pressmaster/Shutterstock.com

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