Projektingenieur / Project Engineer: Der Job im Überblick
Projektingenieure betreuen ein Projekt von der Anfrage über die Kosten- und Terminplanung bis zur Übergabe und Inbetriebnahme. Bei technischen Anlagen müssen häufig Komponenten oder Teilsysteme völlig neu entwickelt werden, damit das Ergebnis den Anforderungen eines Kunden entspricht. Der verantwortliche Ingenieur gibt vor, wie das Projekt ausgeführt wird. Dabei wendet er Planungsverfahren wie CAD oder Netzplantechniken an und berücksichtigt technische, ökonomische und Umweltaspekte. Projektingenieure sind die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden.
Gute Chancen
Bei vielen größeren Unternehmen hat sich das Projektmanagement zu einer eigenständigen Laufbahn mit guten Karrierechancen entwickelt. Projekte werden oft in interdisziplinär besetzten Teams bearbeitet. Das wichtigste Kapital des Projektmanagers ist das Wissen um Methoden, mit denen Projekte erfolgreich durchgeführt werden können. Um Ideen und Pläne realisieren zu können, sind Kompetenzen wie Kommunikation, Team- und Konfliktmanagement die zentralen Voraussetzungen. Wer sich in der Funktion eines Projektleiters bewährt und Erwartungen von Kunden und Auftraggebern unter Zeitdruck erfüllt, empfiehlt sich damit ausdrücklich für höhere Aufgaben im Unternehmen.
Zuwachs der Projektwirtschaft
Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement registrierte zuletzt eine starke Zunahme der Ausbildung und Zertifizierung von Projektmanagern: 2008 haben sich 2 700 Projektmanager in Deutschland zertifizieren lassen. Damit gibt es in Deutschland 16 000 zertifizierte Projektmanager. Andreas Frick, Vorstandsvorsitzender der GPM, erklärt den Run auf Projektmanagement-Weiterbildung und Zertifizierung so: „Unternehmen wickeln immer mehr Aufgaben in Form von Projekten ab.
Jobs für Ingenieure im Projektmanagement
Studien prognostizieren einen Zuwachs der Projektwirtschaft von zwei auf 15 Prozent bis Ende des nächsten Jahrzehnts. Vor allem die team- und länderübergreifende Zusammenarbeit oft nur temporär zusammenarbeitender Teams ist ein sehr wichtiger Zukunftstrend.“
Strategische Ressource Wissen
Auf 150 Milliarden Euro schätzen Experten die Schäden, die jährlich durch fehlerhafte Projektabwicklung entstehen. Und zwar allein in Deutschland. Angesichts dieser Größenordnung wird klar, welch großes Potenzial in der Verbesserung des Managements von Projekten liegt. Welche Rolle dabei der Umgang mit der strategischen Ressource Wissen spielt, zeigt eine Studie der Managementberatung Horváth & Partners und dem Strascheg Institute for Innovation and Entrepreneurship (SIIE) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement. Das zentrale Ergebnis: Richtig angewandt verbessert Projektwissensmanagement (PWM) spürbar die Effizienz und Effektivität von Projekten.
Erzielung von Synergie-Effekten
„Die Potenziale des Projektwissensmanagements reichen von der Vermeidung von Doppelarbeit über die Verbesserung der Genauigkeit von Schätzungen bis hin zur Erzielung von Synergie- Effekten in parallel ablaufenden Projekten“, so Bastian Hanisch von Horváth & Partners. „Das systematische Generieren von Wissen in Projekten, die strukturierte Weitergabe in neue Projekte und die Linienorganisation zahlt sich für Organisationen aus.“ Über die Hälfte der Unternehmen mit hohem Projektwissensmanagement-Erfolg erzielen auch hohe Erfolge in der Projektabwicklung. Umgekehrt weisen 57 Prozent der Unternehmen mit geringem Projektwissensmanagement-Erfolg auch einen geringen Projekterfolg auf, zeigen die Ergebnisse der Studie.
Aufstiegschancen
Ingenieure, die ihr Studium gerade abgeschlossen haben, steigen meist zunächst als Sachbearbeiter in der Projektierungsabteilung oder in einer anderen technisch ausgerichteten Abteilung ein. Später bestehen realistische Chancen für einen Aufstieg in eine Führungsposition, etwa als Projektleiter. Projektingenieure können nach einigen Jahren meist problemlos in den Vertrieb, in ein Ingenieurbüro oder in die Beratung wechseln.
Eva Flick, Redaktion