Erneuerbare Energien: Job- und Karriereperspektiven für Ingenieure
Die Aussichten sind gut: Bis zum Jahr 2050 sollen 230.000 neue Jobs in Zusammenhang mit erneuerbaren Energien entstehen – das ist das Ergebnis einer Studie des Wirtschaftsministeriums (BMWi) aus dem Jahr 2015. Und das trotz Umsatzrückgängen in der Branche: Schätzungen zufolge lag der Umsatz mit Anlagen und Komponenten für Erneuerbare Energien der in Deutschland produzierenden Hersteller 2014 bei rund 21,8 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es noch 22,7 Milliarden. Den größten Rückgang gab es in der Solarbranche, hier sank der Umsatz um knapp 40 Prozent.
Die Zahlen wirken auf den ersten Blick ernüchternd – doch damit es wieder bergauf geht und die ehrgeizigen Klimaziele erreicht werden, müssen Experten her. Wie die BMWi-Studie weiter zeigt, gab es im Jahr 2014 etwa 355.000 Arbeitsplätze in der Energiebranche, Tendenz deutlich steigend. Aber welche Berufe beschäftigen sich mit Erneuerbaren Energien? Die meisten Jobs gab es 2014 im Bereich des Anlagenbaus, sie machen 60 Prozent aus. Doch wenn die Anlagen gebaut sind, ist noch lange nicht Schluss: In Betrieb und Wartung der Anlagen für Erneuerbare Energien fanden sich knapp 20 Prozent der Stellen.
Erneuerbare Energien: Jobs in Anlagenbau und bei Zulieferern
Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Export von Anlagen, Komponenten, Biomasse und Biokraftstoffen: Etwa 27 Prozent der Beschäftigen in Erneuerbaren Energien arbeiten hier. Auch wenn sich die tatsächliche Zahl der Jobs von Jahr zu Jahr ändert und zuletzt leichte Rückgänge zu erkennen waren: Die Verteilung innerhalb der Erneuerbaren Energien bleibt gleich. Wer sich als Ingenieur auf Anlagenbau, Betrieb und Wartung sowie Export konzentriert, sollte gute Berufsaussichten haben.
Regenerative Energien schaffen jedoch nicht nur Jobs, die ganz unmittelbar in der Branche angesiedelt sind: Viele Stellen für Ingenieure gibt es zum Beispiel auch bei Herstellern von Windenergieanlagen oder bei den vielen Zulieferern, die mit Unternehmen des Anlagenbaus zusammenarbeiten.
Das richtige Studium für Erneuerbare Energien
Mit welchem Studium kannst du dich optimal auf einen Job rund um Erneuerbare Energien vorbereiten? Es gibt mittlerweile viele spezialisierte Fachrichtungen, die alle relevanten Aspekte abdecken. Bachelor- oder Masterstudiengänge mit Titeln wie Erneuerbare Energien oder Regenerative Energien befassen sich vollständig mit diesem Thema. Aber auch Elektrotechnik, Energiewirtschaft, Umwelttechnik, Umweltingenieurwesen oder Maschinenbau sind eine gute Grundlage für den Einstieg als Energieingenieur.
Auch wenn du dich erst nach dem Berufseinstieg für eine Spezialisierung auf Alternative Energien entscheidest, gibt es das passende Studium: Viele Universitäten oder Fachhochschulen bieten berufsbegleitende Studiengänge an. Auf dieser Website findest du einen Überblick über die Angebote in Deutschland.
Das Gehalt in der Energiebranche
Ingenieure können sich meist auf ansehnliche Gehälter freuen, das gilt auch für die Energiebranche. Besonders gut verdienen Ingenieure in der Produktion: Sie erhalten im Schnitt ein Einstiegsgehalt von rund 50.800 Euro (Quelle: Personalmarkt/Gehalt.de). Dahinter folgen Ingenieure in der Projektabwicklung (rund 47.400 Euro) und in der Konstruktion (rund 47.000 Euro). In unserer Tabelle findest du alle Einstiegsgehälter in der Energiebranche.
Wenn du dich für einen Einstieg in die Energiebranche entscheidest, sprechen die Zahlen also für dich. Und du solltest dir auch in Zukunft keine Sorgen um deinen Arbeitsplatz machen müssen: Denn die Energiewende ist nicht in wenigen Jahren zu schaffen – hier werden langfristig qualifizierte Experten gesucht.