Corporate Banking: Vertrauensbasis schaffen
Wer Firmenkunden beraten will, muss mit seinen Kunden vor allem eine Vertrauensbasis aufbauen können. Die Arbeit des Corporate Bankers beeinflusst schließlich die Finanzkraft eines Unternehmens ganz erheblich.
Umfangreiches Wissen
Die Anforderungen sind hoch: Kundenbetreuer im Corporate Banking müssen heute einerseits mit dem Kunden in einen strategischen Dialog treten, dessen Bedürfnisse erkennen und eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen können. Andererseits müssen Firmenkundenbetreuer bei den Produktabteilungen im eigenen Hause durchsetzungsstark sein, um den Bedarf der Kunden zu erfüllen. Wer in diesem Bereich einsteigt, wird sich zunächst schwerpunktmäßig mit Bilanzen beschäftigen, anhand derer die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens geprüft wird. Auch Kundengespräche unter Aufsicht eines Seniors finden von Beginn an statt.
Mit entsprechender Berufserfahrung können Corporate Banker dann als Relationship Manager die vorhandenen Kunden betreuen oder als Business Development Manager neue Kunden gewinnen. Dem Relationship Manager ist meist ein eigenes Support-Team unterstellt, das ihn bei der Betreuung mit Modellvorschlägen zum Beispiel zu Transaktionen unterstützt.
Fingerspitzengefühl im Mittelstand
Seit der Bankenkrise ist besonders der Mittelstand hart umkämpft: Er bot auch in Zeiten vorsichtiger Anleger und zurückhaltender Märkte noch gute Kreditmargen. Die Kompetenz der Mitarbeiter in diesem Bereich wird seitdem speziell geschult. So hat sich etwa die Commerzbank voll und ganz auf diesen Geschäftszweig spezialisiert.
Einstieg als Trainee
Voraussetzung für den Einstieg ist meist ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Eine Bankausbildung kann durchaus von Vorteil sein. Häufig steht ein Trainee-Programm am Beginn einer Karriere zum Firmenkundenbetreuer. Allen Veränderungen zum Trotz gilt weiterhin: Vertrauen ist das A und O im Corporate Banking. Teamfähigkeit, eine gewisse Vertriebsorientierung und unternehmerisches Denken sind Eigenschaften, die ein Bewerber möglichst schon mitbringen sollte.
Wer während des Studiums als freier Finanzmakler gearbeitet hat, wird kaum Schwierigkeiten damit haben, sein unternehmerisches Denken und seine Vertriebsorientierung im Bewerbungsgespräch belegen zu können. Und die Teamfähigkeit könnte ein Bewerber durch Mitarbeit bei einer studentischen Vereinigung, etwa bei einem Börsenverein, unter Beweis gestellt haben.
Matthias Gramann, Redaktion