Ein Wirtschaftsinformatiker wird eingestellt

Wirtschaftsinformatik: "Übernahmequote liegt bei fast 100 Prozent"

Warum sich ein Studium der Wirtschaftsinformatik lohnt und wie sich das Fach in den vergangenen Jahren entwickelt hat, erklärt Armin Stein, Leiter des Forschungsnetzwerks ERCIS an der Universität Münster

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Dr. Armin Stein studierte Wirtschaftsinformatik an der Universität Münster. Dort ist er Post Doc am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der WWU. Seit 2010 ist Armin Stein Geschäftsführer des European Research Center for Information Systems (ERCIS) in Münster.

Dr. Armin Stein Post Doc am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der WWU Münster

Herr Stein, warum sollte sich ein Studienbewerber um einen Studienplatz in Wirtschaftsinformatik bemühen und sich nicht für Wirtschaftswissenschaften oder Informatik entscheiden?

Ich würde mich eher fragen, warum ich mich für ein Breitenstudium wie BWL oder Informatik entscheiden sollte und nicht für einen vertiefenden Studiengang wie Wirtschaftsinformatik. Ein Studium der Wirtschaftsinformatik befasst sich mit den Bereichen der Wirtschaftswissenschaften, die Technik benötigen, und den Aspekten der IT, die technische Lösungen für die Wirtschaft liefern können. Es beschäftigt sich also mit der Verbindung beider Fachrichtungen.

Ist das das Besondere an der Wirtschaftsinformatik?

Ja, und es ist eine eigene Disziplin mit eigenen Methoden. Als Wirtschaftsinformatiker muss ich nicht in Java oder Assembler programmieren, aber ich muss grundsätzlich wissen, wie es funktioniert, und die Lösungen erläutern können. Wer Wirtschaftsinformatik studiert, legt sich zu Beginn nicht wirklich fest, arbeitet aber sehr praxisnah und ist durch die Nähe zu wirtschaftlichen Fragestellungen immer nah am Puls innovativer Entwicklungen.

Was lernen die Studenten, was sie in einem wirtschaftswissenschaftlichen oder IT-Studium nicht lernen würden?

Der Aspekt, der die Wirtschaftsinformatik von anderen Fächern abhebt, ist die Vermittlung. Das gilt während des gesamten Entwicklungsprozesses der Software-Lösungen - von der Phase der Konzeption bis zur Implementierung. Wir reden mit den Fachanwendern, meistens aus Unternehmen, und erklären ihre Probleme den Informatikern. Deren technische Lösungen müssen wir wiederum den Anwendern erläutern. Wirtschaftsinformatiker steigen also in die praktischen Probleme von Unternehmen ein und führen sie zu formalen Lösungen. Dazu müssen sie sowohl mit Wirtschaftswissenschaftlern als auch mit Informatikern fachlich kommunizieren können.

Wer ist für ein Studium der Wirtschaftsinformatik geeignet?

Ein Wirtschaftsinformatiker muss in der Lage sein, sich schnell in fachfremde Thematiken einzuarbeiten und gleichzeitig sicher aufzutreten - auch wenn er im Thema noch nicht drin ist. Wenn ein Investment Broker mir sein Geschäft schildert, habe ich unter Umständen erst einmal keine Ahnung, wie das funktioniert. Ich muss aber den Sachverhalt strukturieren und analysieren, Prozesse daraus ableiten und auch etwas dazu sagen können. Dazu muss man weder ein Hacker noch ein 'Beautiful Mind' sein, der sich an wirtschaftswissenschaftlichen Modellen festhält. Wer sich für Wirtschaftsinformatik interessiert, muss auch kein Mathe-Genie oder Einser-Abiturient sein, aber natürlich technikaffin, und er sollte sich für Innovationen interessieren und gerne mit Leuten reden. Und man sollte zumindest im Englischen sicher sein, weil die Wirtschaftsinformatik international ausgerichtet ist.

Warum ist sie das?

Unternehmen, die Lösungen aus der Wirtschaftsinformatik benötigen, haben meist eine gewisse Größe. Das beste Beispiel sind SAP-Kunden, die ihre Geschäftsprozesse mithilfe der Software digital abbilden. Kleinere Unternehmen greifen, weil sie es nicht besser wissen, häufig eher auf Fachinformatiker oder BWLer als auf Wirtschaftsinformatiker zurück. Aber auch bei kleinen Unternehmen sprechen sich die Kompetenzen der Wirtschaftsinformatiker immer besser herum.

Wie hat sich das Fach in den vergangenen Jahren verändert?

Unser Institut an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wurde 1990 gegründet, als etwa das Internet gerade erst begann, eine wichtige Rolle für Unternehmen zu spielen, damals natürlich noch als rein statischer Content. Seitdem ging die Entwicklung zum Web 2.0 und weiter. Daraus ergeben sich schon ganz andere Anforderungen an die Anwendungssysteme. Es gibt keine monolithischen Lösungen mehr, sondern modulare, im Internet verteilte Systeme, die immer komplexer werden. Und das ist nur ein Beispiel. Die gesamte Vernetzung von Unternehmen und der Gesellschaft schreitet voran, die Verarbeitung von immer größeren Datenmengen ist immer schneller möglich. Da sind wir noch lange nicht am Ende.

 


Heinz Peter Krieger, Redaktion

Roman Samborskyi/ Shutterstock.com

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