So verändert Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt
Künstliche Intelligenz - Science-Fiction oder Realität?
Aus Film, Fernsehen und Büchern ist die Idee bekannt: Menschlicher Held tritt gegen intelligente Maschine an. Bekannte Hollywood-Blockbuster wie "Blade Runner", "Terminator" oder "Matrix" beschäftigen sich mit der Idee einer digitalen Parallelwelt, in der man sich gegen künstliche "Menschen" durchsetzen muss.
Diese apokalyptischen und dystopischen Vorstellungen bleiben - bislang - Fiktion. Dennoch schürten sie schon damals die Angst, dass Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend Einfluss auf die Realität haben könnte. Besonders deutlich wird das im Berufsleben, wo Roboter verantwortungsvollere Tätigkeiten übernehmen, und so die Menschen verdrängen (könnten).
Von Künstlicher Intelligenz spricht man übrigens, wenn es gelingt, menschliches Handeln mit Software und Maschinen möglichst realitätsnah nachzubilden. Wir alle kennen diese Art von Künstlicher Intelligenz auch aus unserem ganz persönlichen Alltag. Zum Beispiel in Form von Sprachassistenten, wie Siri oder Alexa.
Nehmen Roboter uns die Arbeitsplätze weg?
Immer mehr Unternehmen der Digitalwirtschaft sehen laut Bitkom in Künstlicher Intelligenz heute ein „Topthema“. Entscheider sehen branchenübergreifend positive Auswirkungen des KI-Einsatzes auf Kosten und Personalaufwand in der Produktion. Allerdings ist die Erwartung weniger mit der Aussicht verbunden, menschliche Arbeit durch Roboter zu ersetzen.
In der Automobilproduktion geht es etwa darum, mit intelligenten Assistenzsystemen monotone und gefährliche Arbeiten für den Menschen zu reduzieren. Den Ruf als „Jobkiller“ erfüllt KI damit nicht. Experten warnen trotzdem, dass die Beschäftigungseffekte eher negativ ausfallen werden.
Die Art der Arbeit ändert sich
KI ist aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Entscheidend ist jedoch nicht das Problem, dass die Arbeit ausgeht, sondern dass man sich rechtzeitig auf die Veränderung der Arbeit einstellt. Man fürchtet zudem, dass die Auswirkungen von KI langfristig unterschätzt werden.
Dabei ist die KI in den zentralen Wirtschaftsbereichen längst angekommen. Beispiel Finanzen: Fintechs schießen wie Pilze aus dem Boden, entwickeln digitale Berater und Apps für die persönliche Finanzplanung. Anderes Beispiel Automobil: KI ist die Grundlage für das autonome Fahren. Und im verarbeitenden Gewerbe kann schon heute „on demand“ produziert werden. Geschäftsmodelle ohne Rückgriff auf Methoden der Künstlichen Intelligenz wird es in Zukunft nur noch selten geben.
Langfristig führen die KI-Technologien zu höherer Arbeitsproduktivität und damit zu höheren Reallöhnen der Beschäftigten, so sagt es eine Studie. Allerdings sind die Bedingungen nicht für alle gleich. Manche Branchen gewinnen, andere verlieren. Neue Berufe werden geschaffen, andere sterben aus, Tätigkeiten verändern sich.
Prozesse beschleunigen und Arbeitskosten reduzieren
Im Alltag sind Dienste, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, weit verbreitet. Viele nutzen sie etwa für die Suche nach der besten Verkehrsroute, für die Online-Sprachübersetzung oder eine vorgeschlagene Playlist.
Auch verändert die KI schon heute die Art, wie Organisationen agieren und wie Entscheidungen getroffen werden. KI soll außerdem Unternehmen helfen, die wachsende Datenflut zu beherrschen, ebenso setzen Unternehmen auf die Reduzierung von Arbeitskosten. Die Beschleunigung von Prozessen, die Verringerung von Routineaufgaben und die Bewertung von Informationen sind weitere angestrebte Ziele durch KI.
KI in vielen Bereichen denkbar
Derzeit wird KI häufig in Form von Chat Bots eingesetzt, bei denen Roboter über Chatfenster einfache Auskünfte erteilen. Die größten Einsatzbereiche werden aber in intelligenten Automatisierungstechnologien und digitalen Assistenten gesehen. Auch Knowledge-Management-Software und intelligente Sensorik haben großes Potential.
Die IT und die Produktion sind die Unternehmensbereiche, in denen KI heute am häufigsten eingesetzt werden. Dort hat KI bereits heute einen positiven Einfluss auf die Kosten. In Zukunft will man KI auch in Bereichen wie Kundenservice und Human Resources verstärkt nutzen.
Wachstumsmotor für die deutsche Industrie
Beim Einsatz von KI im eigenen Unternehmen fühlen sich viele noch von den unausgereiften Technologien ausgebremst. Eine Herausforderung ist außerdem mangelndes Knowhow und fehlendes Verständnis für die Möglichkeiten von KI seitens der Mitarbeiter. Viele Unternehmen machen sich zudem Sorgen um den Datenschutz. Doch bei all den Herausforderungen lässt sich eine Tatsache nicht unter den Teppich kehren: Künstliche Intelligenz hält Einzug in unser Leben und kann zu einem Wachstumsmotor für die deutsche Industrie werden.
Staufenbiel Institut