IT mit Auszeichnung: Drei Zertifikate im Überblick
Cisco Certified Network Associate (CCNA)
- Die Prüfungen können bei autorisierten Prometric-Testcentern abgelegt werden.
- Kosten: etwa 297 Euro für die Prüfung
- Weitere Infos: Hier geht es zur Website von Cisco.
Das CCNA-Zertifikat bescheinigt die Fähigkeit, Netzwerke zu installieren, zu konfigurieren und zu betreiben. Ein wesentlicher Aspekt der inhaltlichen Vorbereitung auf den Test ist die grundlegende Minimierung von Sicherheitslücken in Netzwerken.
Das soziale Lernnetzwerk von Cisco bringt dem Anwärter die neuesten Inhalte näher. Eine Prüfung dauert etwa 90 Minuten und umfasst rund 50 Fragen. Anwärter auf das CCNA-Zertifikat müssen zwei Prüfungen oder eine kombinierte Prüfung, die das Wissen aus beiden Einzelprüfungen abfragt, ablegen.
Zur Vorbereitung auf die Prüfung für das CCNA-Zertifikat gibt es ein Lehrbuch mit dem Titel „Cisco Certified Network Associate Study Guide“. Kurse zur Vorbereitung bieten auch Hochschulen in Deutschland an. Bevor die dreijährige Gültigkeit des Zertifikats abgelaufen ist, muss der Inhaber eine Rezertifizierung vornehmen.
Auf den CCNA folgen als weitere Stufen der Cisco Certified Network Professional (CCNP) und der Cisco Certified Network Expert (CCNE).
Oracle Certified Associate (OCA)
- Die Tests können in unabhängigen Prüfungs-Centern von Pearson VUE oder online am eigenen Computer abgelegt werden.
- Kosten: variabel (für Großbritannien/Europa gilt: 150 Britische Pfund)
- Weitere Infos: Hier geht es zur Website von Oracle.
Zertifikate von Oracle gelten auf dem IT-Markt als qualitativ hochwertig. Wer den Test zum Oracle Certified Associate (OCA) bestanden hat, hat die erste Stufe der Oracle-Zertifizierungen genommen. Für sie müssen die Teilnehmer noch keine bestimmte Praxiserfahrung nachweisen.
Die Oracle-Zertifikate basieren auf den aktuellen Versionen des Oracle-Portfolios aus den Bereichen Datenbanken, Java, Solaris oder Administration. Ein einmal erworbenes Zertifikat von Oracle behält jedoch seine Gültigkeit, auch wenn eine neue Version auf den Markt kommt.
Die Prüfung dauert etwa 150 Minuten, enthält 60 Fragen und es müssen 37 der Fragen richtig beantwortet werden, um das OCA-Zertifikat zu erhalten. Der Test besteht aus Multiple-Choice-Fragen.
Die nächsthöhere Stufe einer Oracle-Zertifizierung ist der Oracle Certified Professional (OCP), darauf folgt der Oracle Certified Master (OCM).
Karriere-Boost durch SAP-Zertifikate
Viele IT-Jobs drehen sich um die Unternehmenssoftware aus Walldorf. Die Hochschulen bilden entsprechend aus. Manche bieten SAP-Zertifikate für Studenten – sogar online.
Die Forderung nach SAP-Wissen ist in Stellenausschreibungen für IT-Experten ungefähr so überraschend wie die nach grundlegenden Datenbank- oder Sprachkompetenzen. Zwei von fünf Jobangeboten setzen Kenntnisse der verbreiteten Business-Software voraus, so der IT-Jobscout Januar 2009 des Beratungsunternehmens PPI. In Teilbereichen wie Support und Projektmanagement liegt die Quote noch höher, im IT-Consulting sogar bei 59 Prozent.
Entsprechend hoch ist die Nachfrage, während des Studiums Teile der weiten Walldorf-Welt kennenzulernen, die ihnen später Berufseinstieg und Karriere erleichtern soll. Mittlerweile kooperieren 240 deutsche Hochschulen mit SAP, sagt Heino Schrader, Director des University Alliances Programm (UA) in Europa, Afrika und Nahost. Von dieser Zusammenarbeit zwischen Lehre und Industrie hätten allein in Deutschland schon 80.000 Studenten profitiert. Was gut ist für die angehenden IT-Profis, schadet freilich auch SAP nicht. Schließlich stellt Europas größte Software-Schmiede so sicher, dass ihre Kunden auf genügend ausgebildete Nachwuchskräfte hoffen können.
SAP-Grundlagen und -Anwendung
In der Lehre gilt SAP nur als ein Beispiel für ein Anwendungsystem neben anderen wie Navision oder Oracle. Es sei schließlich nicht Aufgabe der Hochschule, die Software eines einzigen Herstellers zu vermitteln, sagt Pouyan Khatami, der an der Universität Duisburg-Essen ein SAP-Schulungsprojekt leitet. Außerdem habe Anwenderwissen eine kurze Halbwertzeit. „Systeme verändern sich. Wie klicke ich wo – dieses Wissen kann zwar kurzfristig den Weg in den Job ebnen, auf lange Sicht sind jedoch Konzepte und Methoden wichtiger.“
Das Projekt, das Khatami leitet, geht daher einen anderen Weg, das SAP-Wissen wird intensiv, aber als freiwilliger Zusatzkurs vermittelt. „Es gibt eine klare Aufgabentrennung“, sagt Khatami. Die universitäre Lehre bleibe auf langfristige Kompetenzen ausgelegt. Die Zusatzkurse sind aus dem UA-Programm hervorgegangen. Teilnehmer erhalten das sogenannte TERP10-Zertifikat, das der Softwarehersteller selbst anbietet und das bei Personalentscheidern weltweit anerkannt ist. Es gibt detailliert Auskunft, welche Probleme mit welchem Modul gelöst worden sind. Informatiker können so zum Beispiel Kenntnisse der SAP-Programmiersprache ABAP nachweisen.
Patrick Klapetz, Redaktion